Schulprofil
Die August-Wilhelm-Mende-Schule stellt sich vor
Die August-Wilhelm-Mende-Schule ist eine Ganztagsschule mit den Förderschwerpunkten geistige und körperlich-motorische Entwicklung im Landkreis Bad Hersfeld-Rotenburg und ist eine von zwei Schulen dieser Art im hiesigen Schulamtsbezirk.
Der Unterricht findet montags und freitags von 08.00h bis 12.40h und dienstags bis donnerstags von 08.00h – 14.20h statt. Unsere Schüler werden in 22 Städten und Gemeinden morgens vor dem Elternhaus mit Kleinbussen abgeholt und nach Schulschluss wieder nach Hause gefahren.
Den Unterricht gestaltet ein Team aus Lehrkräften auf Voll- und Teilzeitstellen, darunter Förderschullehrer*innen, Sozialpädagogen*innen, Erziehern*innen und Heilpädagogen*innen. Darüber hinaus werden Lehrer*innen im Vorbereitungsdienst an der Schule ausgebildet. Insgesamt arbeiten zur Zeit 37 Kolleginnen und Kollegen an der Schule. 106 Schülerinnen und Schüler besuchen zur Zeit die August-Wilhelm-Mende-Schule.
An unserer Schule ist auch eine Kinderkrankenschwester des Klinikums Bad Hersfeld tätig.
Für Pflege- und Betreuungsarbeiten sowie für die Hilfe bei der schulischen Wiedereingliederung sind Teilhabeassistent*innen und mehrere Personen die ein freiwilliges soziales Jahr leisten beschäftigt.
Im Rahmen der Kooperation mit umliegenden Ausbildungsinstitutionen leisten Praktikanten verschiedener pädagogischer und pflegerischer Berufe bei uns ihre Praktika ab.
Wie allen anderen hessischen Schulen liegen unserer Arbeit Rahmenrichtlinien und Lehrpläne zugrunde, an denen sich der Unterricht orientiert. Im Unterschied zu anderen Schulen sind diese aber keine verbindlichen Vorgaben, die von allen Schüler*innen erreicht werden könnten oder müssten. In Bezug auf Leistungsfähigkeit, Einsatzbereitschaft und Lernpotential ist für unseren Schultyp eine besonders große Bandbreite der Schülerschaft innerhalb der einzelnen Klassen und auch der Klassen untereinander charakteristisch. Darum werden die Ziele und Inhalte des Unterrichts vom Klassenlehrer*in und dem Team festgelegt und auf den jeweiligen Lern- und Entwicklungsstand ihrer Klasse, beziehungsweise der einzelnen Schüler*in, abgestimmt.
Eine Vielfalt von Differenzierungsmaßnahmen dient den Lehrer*innen dazu, der Unterschiedlichkeit unserer Schüler*innen Rechnung zu tragen, beispielsweise in Form von Fördermaßnahmen für Einzelne, Kleingruppenarbeit, Abteilungsbildung, Unterricht im Klassenverband oder klassenübergreifendem Kursunterricht in Leistungsgruppen. Die Voraussetzung für diese individuelle Förderung ist die vergleichsweise geringe Klassenstärke von durchschnittlich acht Schülern.
Die meisten unserer Schüler*innen haben zum Zeitpunkt ihrer Einschulung nicht die Voraussetzungen zum Erwerb der Kulturtechniken (Lesen, Schreiben und Rechnen), sondern müssen die erforderliche geistige und körperliche Reife, sowie die grundlegenden Fähigkeiten im Bereich der Sinneswahrnehmung erst entwickeln. Vorbereitende Unterrichtsinhalte wie Wahrnehmungstraining, Konzentrationstraining und graphomotorische Übungen sollen diese Entwicklung anregen und fördern. Sofern dadurch die Grundlagen für das Lesen, Schreiben oder Rechnen erworben werden, erhalten diese Schüler auch den entsprechenden weiterführenden Unterricht.
Der Hauptakzent des Unterrichts an der Schule mit den Förderschwerpunkten geistige und körperlich-motorische Entwicklung liegt jedoch in der praktischen und lebenspraktischen Bildung und Erziehung. Dies umfasst vor allem in den ersten Schuljahren Bereiche wie Körperpflege, An- und Ausziehen, Sauberkeitserziehung, Ernährung und Verkehrserziehung als Grundlage für eine möglichst selbständige Bewältigung der alltäglichen Lebensanforderungen. Praktische Fähigkeiten wie z.B. die Handgeschicklichkeit und Fingerfertigkeit werden in allen Unterrichtsfächern gefördert, insbesondere beim Basteln, Gestalten und in der Hauswirtschaft. In den späteren Schuljahren wächst die Bedeutung der praktischen Bildung in Form von Arbeitslehre (Textiles Werken/Werken mit Holz und Ton) vor allem im Hinblick auf eine spätere Berufstätigkeit. Darüber hinaus unterrichten wir unsere Schüler in Fächern wie Sachkunde, Sport, Musik, Kunst und Religion/Ethik.
Auf Vorlage eines ärztlichen Rezeptes erhalten unsere Schüler*innen während der Schulzeit in Abstimmung mit den Klassenlehrer*innen Krankengymnastik, Ergotherapie oder Logopädie durch Therapeut*inen freier Praxen.
An unserer Schule wird die reguläre zehnjährige Schulpflicht abgeleistet. Auf Antrag ist es ggf. möglich, die Schulpflicht zu verlängern. Die in der Berufsorientierungsstufe durchgeführten Praktika in Werkstätten oder Betrieben bereiten unsere Schüler auf den Übergang ins Berufsleben vor. Nach bisheriger Rechtslage hat jede*r Schüler*in unserer Schule einen Anspruch auf einen Arbeitsplatz in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, so dass ein nahtloser Übergang von der Schulzeit in das Berufsleben möglich ist.
Seit dem Jahr 1979 hat die August-Wilhelm-Mende-Schule einen gemeinnützigen Förderverein, der satzungsgemäß die Aufgabe hat, den Bildungsauftrag der Schule finanziell zu unterstützen. Die Arbeit des Vereins wird aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Alle Eltern, natürliche und juristische Personen sowie sonstige Interessenten sind als Mitglieder willkommen.